Komplexes Bauen im Kern der Landeshauptstadt

Raum für Neues
Von Januar 2020 bis Sommer 2025 hat sich in München einer der zentralen Plätze im Herzen Schwabings, der Elisabethplatz, deutlich verändert. Wir von HP Ingenieure begleiteten mit vier Bauingenieurinnen und einem Bauleiter sowohl den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses der Stadtsparkasse München als auch Baugrube und Rohbauarbeiten des „Schwesterprojektes“ der Markthallen München, die Neugestaltung des Elisabethmarktes.

Auf dem ehemaligen Areal der Stadtwerke München entstanden innerhalb von fünf Jahren zwei L-förmige, geschwungene Gebäudekomplexe mit ca. 80 Wohnungen und 80 Appartements, Gastronomie-, Büro- und Gewerbeflächen sowie dem „Haus für Kinder“ (KiTa und KiGa).
Eine zweigeschossige Tiefgarage verbindet sowohl diese beiden Gebäude als auch die Untergeschosse des Elisabethmarktes miteinander.

Neue Wege in der Fassadengestaltung
Jedes Bauwerk ist ein Unikat – das ist der zentrale Leitsatz unserer Branche.
Beim Projekt am Elisabethplatz spiegelt sich dieser vor allem in der einzigartigen Fassadengestaltung wieder. Insbesondere die Fassade Richtung Marktplatz beeindruckt mit ihrer auffälligen und außergewöhnlichen Form. Sie setzt sich im Grundriss aus fünf konkaven, kleineren Bögen zusammen, die in ihrer Anordnung einen weiteren großen Bogen formen, der sich über die gesamte Gebäudelänge erstreckt.
Optisch lässt sich die Fassade in zwei Bereiche aufteilen:
Die oberen Geschosse ziert eine äußerst aufwändig hergestellte Putzfassade, an welcher man im Wechsel die Kammzug- und Edelkratzputztechnik bewundern kann. Als Untergrund dienten hierbei sowohl Mauerwerkswände als auch mehrschalige Wandaufbauten. Der untere Bereich besteht aus einer sehr hochwertigen Sichtbetonfassade mit individueller Betonrezeptur und rauer Oberflächengestaltung. Eine Besonderheit stellt hierbei der freitragende Sichtbeton-Arkadengang mit Wänden, Stützen und Decken dar, welcher die Eingänge zu den Gewerbeeinheiten und der Gastronomie einrahmt. Darüber angeordnet befindet sich ein 100 m langer wandartiger Sichtbetonträger in fugenloser Bauweise. Im Gegensatz dazu stehen die oberhalb liegenden 60 Loggien mit Bewegungsfugen von mehreren Kilometern.
Die Komplexität der oben beschriebenen Fassaden und des Bauwerks bedeuteten für uns viele Herausforderungen und Abhängigkeiten in der Terminplanung, Bauablaufplanung und Detailabstimmung mit Bauherrn, Architekt und ausführenden Firmen. Aufgrund der vielen außergewöhnlichen Elemente und Bauweisen erforderte das Projekt höchste Aufmerksamkeit in der Vorbereitung und Ausführung, insbesondere im Bereich der Fassadenarbeiten.
Schlussendlich war es unsere Aufgabe, die Ansprüche an die Gestaltung mit den Ansprüchen an Qualität, Dauerhaftigkeit und termingerechtem Bauen in Einklang zu bringen.
Nach fast fünf Jahren Bauzeit ist unser Fazit: es war eine große Herausforderung und eine intensive Zeit – wir sind stolz auf unseren Anteil an diesem besonderen und gelungenen Projekt.


